Mentor & Mentee: Ohne Chemie kein Erfolg

Es gibt Begegnungen, die sofort passen. Man versteht sich ohne viele Worte. Und dann gibt es das Gegenteil: Gespräche stocken, Vertrauen fehlt. Im Mentoring entscheidet genau dieser Unterschied.

Article written by

Michael Egli

a woman sitting at a table talking to another woman
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Es gibt Begegnungen, die sofort passen. Man versteht sich ohne viele Worte. Und dann gibt es das Gegenteil: Gespräche stocken, Vertrauen fehlt. Im Mentoring entscheidet genau dieser Unterschied. Nur wenn Mentor und Mentee auf einer Wellenlänge sind, entsteht echter Mehrwert. Matching ist daher nicht Detail, sondern Grundlage. Es bestimmt über Erfolg oder Misserfolg des Programms.

Warum persönliche Passung entscheidend ist

Vertrauen ist die Basis jeder erfolgreichen Mentoring-Beziehung. Offene Gespräche entstehen nur, wenn beide Seiten sich sicher fühlen. Ein Mentee teilt Fragen, Zweifel und Unsicherheiten. Ein Mentor öffnet seinen Erfahrungsschatz. Ohne Vertrauen bleibt der Austausch oberflächlich. Wenn die Chemie stimmt, steigt die Motivation. Beide investieren Zeit und Energie, weil in den regelmässigen Mentoring-Sitzungen Gespräche fliessen. Im Ergebnis hat das Mentoring allgemein mehr Tiefe und Wirkung.


Eine wissenschaftliche Studie (Karabenick et al., 2024, Frontiers in Psychology) belegt: Wahrgenommene Ähnlichkeit der Werte und Denkweisen ist der stärkste Prädikator für eine hochwertige Mentoring-Beziehung. Dabei führt bereits eine um 1 Standardabweichung höhere wahrgenommene Ähnlichkeit zu stärkerer Karriereunterstützung und einer qualitativ besseren Beziehung. Demografische Gemeinsamkeiten zeigen dagegen kaum Einfluss.


Checkliste – wie HR das Gelingen der Matches fördern kann
  • Profile mit Persönlichkeit erstellen
    Nicht nur fachliche Daten erfassen. Fragen Sie auch nach Kommunikationsstil, Arbeitsweise, Werten und Interessen. Diese Infos helfen, Matches über die reine Expertise hinaus zu bilden.

  • Wunschoptionen zulassen
    Bieten Sie Mentoren und Mentees die Möglichkeit, Präferenzen zu äussern. Das kann eine Liste möglicher Mentoren oder ein Speed-Matching-Event sein. Wenn Beteiligte ein Mitspracherecht haben, steigt die Chance auf echte Wellenlänge, denn Teilnehmende können am besten selber einschätzen, wer zu ihnen passen würde.


  • Startphase begleiten
    Planen Sie einen moderierten Auftakt, beispielsweise Kennenlerngespräche für Mentoren und Mentees. Stellen Sie Gesprächsimpulse bereit, damit Tandems schnell in den Austausch finden. Das bricht das Eis und fördert Vertrauen.


  • Feedback einholen und reagieren
    Prüfen Sie nach einigen Wochen: Fühlen sich beide wohl? Stimmen Chemie und Dynamik? Bieten Sie unkompliziert an, bei Bedarf neu zu matchen und machen Sie den Teilnehmenden in Ihrer Kommunikation klar, dass ein Rematch nicht übel genommen wird. So vermeiden Sie Frust.

Mit KI zum perfekten Match

Immer mehr Organisationen setzen auf digitale Matching-Tools. Algorithmen analysieren Profile von Mentoren und Mentees – nach Fachkenntnissen, Interessen, Kommunikationsstil, Entwicklungszielen und Verfügbarkeiten. Künstliche Intelligenz kann so Vorschläge machen, die tiefer gehen als manuelles Matching. Das spart nicht nur enorm viel Zeit ein, sondern erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Matches gut passen. Wichtig bleibt: Algorithmen sind Hilfsmittel. Die endgültige Entscheidung sollte immer durch Feedback und persönliche Einschätzung ergänzt werden, sei es durch HR oder durch die Teilnehmenden selber.

Fazit

Mentoring ist mehr als Wissensvermittlung. Es ist Beziehung. Wenn Mentor und Mentee auf einer Wellenlänge sind, ist das die halbe Miete. Vertrauen, Motivation und Offenheit entstehen nur durch persönliche Passung. Ohne Chemie kein Erfolg – so einfach und so klar.

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Michael Egli

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